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Urlaubstour Frankreich vs Ägypten Urlaub

Unsere Tour führte uns in den Süden Frankreichs. Fast 5000 km haben wir hinter uns gebracht, um uns an der Ardèche und am Grand Canyon du Verdon umzusehen. Ein Abstecher führte uns in die Carmague und ans Mittelmeer. Schließlich schlängelten wir uns durch die Alpen der Heimat entgegen, bis, nur wenige Kilometer vor dem Ziel, eine Kardanwelle mit lautem Knall das Zeitliche segnete und unser Auto auf den Abschleppwagen zwang.

Die Ardèche entspringt nahe des Col de la Chavade in der Ardèche-Hochebene am Rande des Massiv Central. Obwohl die Schluchten der Ardèche die Hauptattraktion bilden, bietet gerade der Flußoberlauf zahlreiche lohnende Ausflugsziele. Wer die Augen offenhält entdeckt Geschichte auf Schritt und Tritt, z.B. das Schloß der Montlaur in der Nähe von Mayres. Während das Schloß völlig zerfallen ist,  trotzte ein Turm allen Unbilden der Zeit.

Weiter flußabwärts gelangt man nach Aubenas. Sehenswert hier das Schloß, welches, sichtbar an bunt gemixten Stilarten, mehrere Jahrhunderte Geschichte verkörpert. Fährt man von Aubenas weiter südwärts lohnt sich ein Zwischenstop in Vogüe und in Balazuc. Das Dorf Balazuc ist nahezu unverfälscht und bietet somit einen Einblick ins späte Mittelalter.

Über Ruoms gelangt man schließlich nach Vallon, dem Tor zu den Ardèche-Schluchten. Vorher sollte man noch nach Sampzon hinauffahren. Von hier aus hat man einen guten Blick über einige Kilometer Flußlauf der Ardèche.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Schluchten der Ardèche zu erkunden. Mit dem Auto fährt man die D 205 von Vallon-Pont-d’Arc nach Saint-Martin-d’Ardèche. Über 30 Kilometer führt die Straße, die 1969 eröffnet wurde, entlang der Schlucht. Von zahlreichen Aussichtspunkten hat man auf der Kurzreise wunderschöne Ausblicke in die Schlucht.

Viel schöner ist eine Wanderung entlang des Flusses. Der Wanderweg beginnt hinter der Brücke von Tourre und führt bis Sauze, etwa einen Kilometer vor St-Martin d’Ardèche. Unterwegs muß man einige Furten durchwaten, was bei Niedrigwasser unproblematisch, bei höherem Wasserstand allerdings schwierig oder gar gefährlich ist. Wasserfeste Sandalen o.ä. sollte man unbedingt mitnehmen. Empfehlenswert ist auch die Anschaffung einer Wanderkarte. Die Wanderwege an der Ardèche sind nicht mit unseren Waldwegen zu vergleichen: Markierungen sind nur schwer zu finden und die Wege manchmal zugewachsen, so daß man denkt es geht nicht mehr weiter. Gute Wanderschuhe sind unbedingt erforderlich. Achtung! Gefährliche Abschnitte sind kaum gesichert. Wer nicht trittsicher und schwindelfrei ist oder Kinder dabei hat sollte ein Seil mitführen, mit dem man sich gegebenenfalls sichern kann.

Wer den ganzen Weg bis Sauze gehen will, sollte unbedingt eine Übernachtung auf einem der beiden Biwakplätze einplanen. So hat man genügend Zeit, um die Natur zu genießen. Anspruchsvoll für ungeübte Wanderer, wenn auch nicht so lang, ist der Weg über den Pont d’Arc. Auch hier gibt es einen laut Karte „delikaten Durchgang“, wo Unsichere sich anseilen sollten. Die dritte Möglichkeit, die Schlucht der Ardèche zu erkunden, ist eine Fahrt mit dem Kanu oder Kajak. Im Gegensatz zum Verdon kann hier jeder fahren. Für die etwa 30 Kilometer benötigt man je nach Wasserstand 6 bis 8 Stunden. Einige Stromschnellen machen die Fahrt spannend. Ungeübte sollten sich die Schnellen unbedingt vor dem Befahren ansehen. Meistens gibt es die Möglichkeit, die Stromschnellen zu umgehen. Wer jedoch schwimmen kann und eine Schwimmweste trägt, sollte sich das volle Vergnügen gönnen; bei Wassertemperaturen von 23° C im Juni kann auch ein unfreiwilliges Bad angenehm sein!

Boote kann man auf den meisten Campingplätzen und an zahlreichen Ausleihstationen mieten. Hier erhält man auch das nötige Zubehör. Mit dem Verleiher vereinbart man einen Treffpunkt, wo man abends wieder abgeholt wird. Besser ist es natürlich, sich auch für die Bootsfahrt zwei Tage Zeit zu lassen. Aber bitte nur auf den ausgewiesenen Biwakplätzen übernachten!

Vor allem für die Bootsfahrt, aber auch für die anderen Unternehmungen an der Ardèche gilt: Wochenenden, besonders verlängerte wie Ostern und Pfingsten, sollte man unbedingt meiden. An solchen Tagen rechnet man mit 1500 bis 2000 Booten auf dem Fluß!

Ziele in der näheren Umgebung

  • Grottes de Saint-Marcel-d’Ardèche
    Die Höhle, die man durch einen 120m langen Tunnel erreicht, besteht aus Galerien, die sich über mehrere Etagen auf 35 km Länge erstrecken. Allerdings ist nur ein kleiner Teil davon zu besichtigen. Einzigartig in Europa sind die Becken im Salle des gours. Route touristique des Gorges
  • Grotte de la Madeleine
    Die Höhle ist nicht so groß, gilt aber wegen ihres Farbenspiels als eine der schönsten Tropfsteinhöhlen Frankreichs. Vom Bèlvèdère de la Madeleine hat man einen der schönsten Ausblicke in die Schlucht der Ardèche. Saint-Remeze/ Route touristique des Gorges
  • Aven d‘ Orgnac
    Im Gegensatz zu den Grotten St.Marcel und Madeleine ist der Aven von Orgnac eine Karsthöhle, d.h. es existiert nur ein vertikaler natürlicher Zugang, während Grotten einen horizontalen natürlichen Eingang haben. Der Rundgang führt bis in eine Tiefe von 115m unter die Erdoberfläche. Schon der erste Saal hat spektakuläre Ausmaße: 125 m x 90 m. Im Aven von Orgnac werden auch geführte Wanderungen angeboten ( Dauer ca. 3 Stunden). Ganz Wagemutige können die Höhle im Rahmen einer höhlenkundlichen Exkursion erkunden (Dauer ca. 8 Stunden).
    Im zugehörigen Prähistorischen Museum kann man sich über Entstehung der Höhle und Geschichte der näheren Umgebung umfassend informieren. Orgnac l’Aven
  • Chateau des Roure
    Die Burg diente zur Überwachung des Weges zum Pont d’Arc – früher einziger Übergang über die Ardèche und damit von enormer strategischer Bedeutung. Ein Verein unterhält die Burg heute als Museum mit Ausstellungsstücken, die einen Einblick in das frühere Landleben gewähren. Außerdem kann man den Lebenszyklus der Seidenraupen betrachten, die hier eine Grundlage für den Reichtum der Region bildeten, bis sie von Kunstfasern verdrängt wurden. Heute gibt es Bestrebungen, die Seidenraupenzucht wieder aufleben zu lassen. La Bastide-de-Virac

Ziele in der weiteren Umgebung

  • Pont du Gard
    Dieser Aquädukt über den Gardon ist Teil einer Wasserleitung, die von den Römern wahrscheinlich um 19 v.Chr. erbaut wurde. Diese Leitung floß auf 50 km nur 17 m abwärts und zeugt vom erstaunlichen Können damaliger Baumeister.
  • Avignon
    Weltberühmt durch den Papstpalast, bietet Avignon eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten. Erwähnt sei hier stellvertretend die vollständig erhaltene Stadtmauer.
  • Orange
    Auch hier haben die Römer ihre Spuren hinterlassen: Das Römische Theater. Außerdem: Triumphbogen, Ruinen der Burg der Grafen von Orange
  • Nîmes
    Der Besuch lohnt sich hauptsächlich wegen der Vielzahl antiker Denkmäler: Tempel der Diana, Tour Magne (Reste der römischen Stadtmauer, 15 v. Chr.), antikes Wasserwerk Castellum Divisorium, Amphitheater

Wie man Sieht kann man auf einer Tour viel erleben, und bekommt auch mal etwas anderes als den klassischen Ägypten Urlaub.  Wir nutzten gerne auch das Reiseforum um die Touren vorher zu planen. Dort bekommt man auch tolle Reisetipps von anderen Usern und kann auch Fragen stellen.